Warum es Sand nicht mehr wie Sand am Meer gibt

Und was das mit Ressourcen-Verschwendung und mit Naturstein zu tun hat.

Wir schütten ihn nach Spielplatz-Tagen gefühlt kiloweise aus Schuhen, fotografieren ihn im Urlaub, stecken auch schon mal den Kopf hinein: Sand ist allgegenwärtig. Noch. Denn Sand ist auch: in Gefahr. Klingt vielleicht komisch, schließlich scheint es ihn im Überfluss zu geben. Aber das stimmt nicht – denn Sand ist nicht gleich Sand. Und Sand als Rohstoff wird knapp. So knapp, dass organisierte Banden ihn inzwischen sogar im großen Stil klauen. 

 

In den letzten zwanzig Jahren ist die Nachfrage nach Sand um das Dreifache gestiegen, schätzen Experten des Umweltprogramms der Vereinten Nationen. Das liegt am weltweiten Bauboom – und an unser aller Beton-Vernarrtheit. Denn Beton besteht zu rund 60 Prozent aus Sand. Natürlich kann er nicht immer und bei jedem Bau-Projekt einfach ersetzt werden – aber oftmals gäbe es für Bauherren Alternativen. Und Bauen mit Beton ist weder schneller noch, auf lange Sicht gesehen, billiger. Ökologischer gleich gar nicht. Denn Bau-Sand, der sich als Bestandteil von Beton eignet, muss in seiner Struktur eckig sein. Nur so vermischt er sich mit dem Zement. Es bringt also nichts, in Richtung Wüste zu denken – denn Wüstensand ist rund und viel zu feinkörnig. 

Beton, der Buhmann des Bauens

Der Sand, den wir verbauen, kommt deshalb oft von den Stränden aus Entwicklungsländern, Malaysia und Vienam zum Beispiel. – Dort, wo sich keiner gegen Sandraub wehren kann. Die Strände erodieren, sie werden zum Überflutungsgebiet. Das wiederum schädigt die Ökosysteme der Küstenlandschaft und steigert das Dürre-Risiko. Also eigentlich wie immer: Aus übermäßigem Rohstoff-Bedarf entspringen mehrere Probleme, die wiederum Problem-Rattenschwänze nach sich ziehen. 

 

Deshalb lohnt es sich, wo immer es geht, auf Beton und Zement zu verzichten – auch im Kleinen, also bei Kosmetik, in Waschmittel, bei Farben und bei Deko. Und klar, wir als Naturstein-Freunde müssen das sagen. Aber das Thema ist eben weit mehr als Lobby-Blabla, zudem wissenschaftlich untersucht und – zum Glück – immer öfter in den Medien. Wer Lust hat, sich tiefgreifender darüber zu informieren, dem empfehlen wir zum Einstieg diese wirklich gute, 30-minütige ZDF-Dokumentation

PS: Wir sind nicht die BILD-Zeitung, aber in Sachen Reißerischkeits-Potenzial braucht dieses Thema nicht mal Anschub, die Zahlen sprechen für sich. – 
Zum Beispiel: China hat von 2015 bis 2018 mehr Sand als Bau-Rohstoff verarbeitet als Amerika im 20. Jahrhundert. Die GESAMTEN USA. Im GESAMTEN 20. Jahrhundert.

 

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